Condor Bewertung | Was unterscheidet Condor noch von Billig-Airlines

Condor Flug von München nach Hurghada

Wir versuchen seit Jahren möglichst immer mit deutschen Fluggesellschaften zu reisen, aber das ist leider oft abhängig vom Ziel. Condor war immer eine bevorzugte Airline, das hat sich aber geändert.

1. Condor hat wieder einmal alle Preise für Extras (heutzutage) wie XL-Seats erhöht. Der Fußraum der vorderen XL-Seats in der 753 ist allerdings eher so etwas wie eine Meetingzone bzw. der Aufenthaltsraum vor der Toilette oder wahlweise auch die Rangiermöglichkeit für die Crew Wägen. Insofern nur eingeschränkt nutzbar. Bezahlt werden muss aber trotzdem der volle Preis und sofort.
2. Condor hatte beim Hinflug 45 Minuten Verspätung ohne auch nur eine einzige Begründung abzugeben oder die Fluggäste zu informieren.
3. Condor hat bis auf Wasser, Tee und Kaffee alle Getränke nun kostenpflichtig gemacht. Da dies die Passagiere nicht wussten, wurde natürlich dauernd nachgefragt und die Stewardessen wurden dann etwas pampig.
4. Condor hat aus dem warmen Essen jetzt ein Sandwich gemacht, das ist alles.
5. Condor beginnt jetzt mit dem Getränkeservice, gleich anschließend das Brötchen und danach sofort nochmal Getränke. Das ist nach der halben Flugzeit erledigt, danach gibt es keinen Getränkeservice mehr.
6. Condor hatte beim Rückflug 35 Minuten Verspätung. Das bedeutet letzlich, dass man weniger für sein Geld bekommt oder aber auch eine getarnte Preiserhöhung.

Warum sollte man noch mit Condor fliegen? Bei dem seit Jahren anhaltenden Trend zu immer weniger Leistung bei steigenden Preisen, gepaart mit Sitzkomfort der unter der EU-Richtlinie für Tiertransporte liegt, muss man sich nicht wundern, wenn die Passagiere weiter zu den ausländischen Airlines abwandern. Leider hat man nicht immer die Wahl. Flüge zu zweistelligen Preisen werden von allen anderen Pasagieren subventioniert.
Hier muss man doch nicht zwangsweise mitmachen eher wäre mal eine vernunftgetragene Anpassung der Strategie nötig.

Eine Beispielrechnung:

1. XL Sitze 26,99 € Pax/Strecke. Bei knapp 2m Größe unumgänglich, da unser Hotel leider noch keinen Liegendtransport-Shuttle anbietet. Zahlbar sofort.
2. Vorabend Check-In: 5 € Pax.
3. Golfgepäck: 59,99€ (69,99€) Pax/Strecke. Zahlbar sofort. Von 0 Euro vor 6 Jahren über diverse Änderungen zu jetzt 60€ Frühbucherrabatt) bzw. 70€ < 30 Tage vorher (was soll das denn ?).
4. Übergepäck von 1 Kilo (=12€) ist zu bezahlen, obgleich meine Frau 3 Kilo Untergepäck hatte und der Flieger dadurch insgesamt nicht mehr zu transportieren hatte. Was ist das denn für eine Logik ? Kann das jemand nachvollziehbar begründen? Wenn man vor dem Counter umpackt und die Schlange dadurch auffällt kostet es wieder nichts mehr extra, von den genervten Wartenden mal abgesehen.
Macht zusätzlich ca. 92 Euro pro Person und Strecke, bezahlt werden muss schon Wochen vorher.

Fazit: Ohne Internetstudium der aktuellen Bedingungen erlebt man so seine Überraschungen.
Wie kann man denn als Luftverkehrsunternehmen erwarten, dass sich alle Passagiere vorher umfassend über die nahezu unendlichen Bedingungen und Preise mit teilweise schwer verständlichen Ausdrücken informieren können und auch noch alles verstehen ?
Nur so als Hinweis, es gibt tatsächlich noch Menschen ohne Internet. Manchmal kommt bei mir hier der Vergleich mit Handytarifen hoch. Möglicherweise wird der alte Ryan Air Vorschlag mit der zu bezahlenden Toilettenbenutzung doch bald Realität.