Erster und wahrscheinlich letzter Flug mit Continental

Continental Airlines Flug von Newark nach Frankfurt

Hallo,

ich und meine Frau fliegen öfters von Deutschland nach Südamerika, meist über die USA (Newark) mit Zwischenstopp um Verwandte zu besuchen. Diesmal waren wir nur in die USA nach Newark geflogen. Ausschlaggebend für die Wahl der Airline ist für uns der Preis, wer will nicht möglichst günstig fliegen? Deshalb haben wir schon Erfahrungen mit Al Italia, United Airlines, Lufthansa, Iberia, Delta Airlines, Northwest und jetzt Continental gesammelt - alles auf Langstrecke.

Die Preise für Flüge im Oktober differierten zwischen den verschiedenen Airlines nicht besonders, ausschlaggebend war neben dem Meilensammeln von Delta SkyMiles mit Continental (welche ebenfalls SkyTeam-Mitglied ist) die Tatsache, daß bei anderen Airlines mittlerweile während 8 Stunden Flug keine Mahlzeiten mehr im Ticketpreis enthalten sind, weil nun wohl schon bei den Krümmeln gespart wird und daß man bei Continental (noch) 2 Koffer mitnehmen kann ohne Aufpreis zu zahlen. Außerdem wollten wir mal Continental ausprobieren, da diese Airline ebenfalls Flüge nach Südamerika via Newark als Heimat und Umsteigeflughafen anbietet. Diese Erfahrung hätten wir uns sparen können.

Positiv war, daß man (noch) 18 Kilo an Handgepäck mitnehmen kann; bei Lufthansa liegt die Grenze bei 8 Kilo. Desweiteren waren die Damen vom Bodenservice beim Einchecken sehr bemüht und freundlich.

Daß die Meilen meiner Frau für den Rückflug nicht auf ihr Meilenkonto gebucht sind -obwohl sie eine Plastikarte von Delta hatte- und meine Meilen bereits nach einer Woche bei Delta gutgeschrieben waren steht auf einem anderen Blatt.

Nun aber zu den Ärgernissen:
Sie betrafen den Flug. Irgendwie hatten wir das Gefühl, daß der Sitzabstand geringer ist als bei den anderen Airlines, das mag aber vielleicht subjektiv sein. Erfrischungstücher wie bei anderen Airlines wurden zu Beginn des Fluges keine gereicht, ob das bei Continental schon immer so ist oder eine neue Sparmaßnahme weis ich nicht. Der Hinflug war soweit alles in allem passabel.

Aber auf dem Rückflug kams dann um so dicker:
Erst mal hatte ich versucht, von der Bordunterhaltung etwas mitzubekommen: Auf dem in den Vordersitzen eingebauten Bildschirm war bei allen das Bild unscharf. Na gut, Gleichbehandlung aller. Aber nachdem ich den Ohrhörer rausgefummelt hatte aus der Plastiktüte war nach dem reinstöpseln in den Anschluß nur Knistern und Knacken zu hören. Irgendwie hatte ich den zu lose in den Buchsen sitzenden Stecker dann in einer Stellung durch Zug am Kabel, daß man bei höherer Lautstärke was hörte - allerdings dann nur auf dem linken Ohr. Andere Ohrhörer ausprobiert, der Fehler lag wohl an der Buchse. Irgendwie schaffte ich es dann doch noch durch verkanten des Steckers etwas auf beiden Ohren zu hören.

Aber das größte Ärgernis war das Kabinenpersonal; allesamt männliche Flugbegleiter.
Manche Passagiere erhielten von den Getränken eine ganze Dose - wir nur den üblichen Plastikbecher voll. Vielleicht muß man extra Trinkgeld geben oder waren das Bekannte vom Flugbegleiter?

Nach der üblichen Mahlzeit ("Beef or chicken?") hatte ich noch einen Kleinkuchen für den Nachtisch übrig und freute mich schon darauf, diesen mit einer Tasse Kaffee zu mir zu nehmen anstatt ihn trocken herunterzuwürgen.
In den vorderen Reihen wurde auch schon mit dem Ausschenken des Kaffees begonnen. Dieses Ausschenken hielt bis 2 Sitzreihen vor uns an, dann schoben die Flugbegleiter ihren Wagen an uns vorbei zurück in die Küche im Heck. Na ja, dachte ich, der Kaffee wird alle sein und neuer wird geholt. Denkste, die beiden letzten Reihen erhielten noch etwas Kaffee, es sah so aus als ob nun von hinten begonnen wird aber dann verschwanden die Flugbegleiter wieder in der Küche und kamen nicht wieder.

Anscheinend hatten die Passagiere vorne, ganz hinten und am linken Gang mehr für ihre Tickets bezahlt und erhielten dafür auch besseren Service. Da ich immer noch nicht gewillt war den "Nachtisch" trocken zu mir zu nehmen stand ich auf und ging nach hinten in die Küche um nach einer Tasse Kaffee zu bitten.

Dort standen die 3 Flugbegleiter, die "nach getaner Arbeit" Schwätzchen hielten sowie noch mehrere Kannen auf den Warmhalteplatten. Ich war 2 Wochen in den USA und hatte in dieser Zeit keine Verständigungsprobleme aber als ich den 3 Herren auf Englisch sagte, daß sie uns und die folgenden Sitzreihen "vergessen" hätten (in höflichen Ton) und ich um eine Tasse Kaffee bitte erhielt ich zur Antwort: "I don`t understand what You mean." Dabei hätten die beiden Herren aus unserem Gang sich auch denken können, daß sie was vergessen hatten. Der Höhepunkt war, daß es zwecklos schien, die Flugbegleiter auf Deutsch anzusprechen. Entweder war es wieder eine bequeme Ausrede oder die Flugbegleiter auf der Linie USA-Deutschland sprachen wirklich alle 3 keinen Brocken Deutsch. Ich nehme an, sie wollten nicht und in Ruhe gelassen werden. Dazu kann ich noch anmerken, daß einer der Herren auch schon auf dem Hinflug an Bord war. Irgendwie habe ich dann noch meine Tasse Kaffee bekommen.

Bei diesen Sprachkenntnissen kann man nur hoffen, daß einem nie etwas während des Fluges passiert.

Soviel zum Thema Service durch das "Service" Personal an Bord. Bei solchen Flugbegleitern braucht man sich nicht zu wundern, wenn Fluggesellschaften Millionenverluste einfliegen. Die Flugbegleiter sind eigentlich die einzigen vom ganzen Personal der Airline mit denen man als Passagier Kontakt hat und somit deren Asuhängeschild. Wenn diese Flugbegleiter nur aus lustlosen Herren bestehen dann gute Nacht Continental. Mit dem Service an Bord steht und fällt eine Airline.

Die Qualität und der Service des Eincheckens oder Boarding dürfte bei der Wahl der Airline jedenfalls eine geringere Rolle spielen als der Service während eines stundenlangen Fluges.