Bewertung Onur Air

Onur Air Bewertung | Das Flugzeug war in einem erbärmlichem Zustand

  • 03.07.2016
  • Bodo Malzahn(40) 21224 Rosengarten bei Hamburg
  • 4
  • Onur Air OnurAir

Onur Air Flug von Hamburg nach Antalya

Der OnurAir-Flug 8Q816 von Hamburg nach Antalya, am 25.06.2016 war mein erster und mein letzter mit dieser Gesellschaft. Wir haben den Flug in Verbindung mit einer Pauschalreise gebucht und kannten OnurAir vorher nicht. Der Check-In verlief freundlich und problemlos, beim Boarding dann die ersten Probleme. Erst wurde spontan das Abflug-Gate gewechselt, dann langes Warten in einem Treppenhaus auf einen Bus. Nachdem wir zum Flugzeug gefahren wurden war mir auch klar, warum wir so lang gewartet haben. Ein Bus fährt die Passagiere in den letzten Winkel des Flughafens.

Man hatte OnurAir offensichtlich die letzte und schlechteste Parking Position auf dem Vorfeld zugewiesen oder die Airline hat bewusst die billigsten Plätze" gebucht! Beim Einsteigen fiel sofort auf, dass der Airbus A330 schon bessere Tage gesehen hat. Das Interieur ist im Charm der frühen 1990er gehalten und nach dem Grad der Abnutzung stammt die Maschine auch aus eben diesen Tagen. Meine Frau hat den Sitz 32 G. Zunächst wundert sie sich, dass die Dame auf Sitz 31G gleich nach dem Hinsetzen die Rückenlehne zurückfährt, die Dame versichert ihr aber kurz darauf das dies unfreiwillig geschieht, da ihre Rückenlehne sich nicht mehr feststellen lässt.

Ich selbst habe ein rechteckiges Loch in der linken Mittelarmlehne an der Stelle, wo früher mal die Aschenbecher eingelassen waren. Alle Sitze haben mehr oder weniger schlecht zurechtgeschnittene Deckel aus einem Werkstoff, der eine Mischung aus Duck-Tape und LKW-Plane ist über diesen Öffnungen, scheinbar wurden alle Aschenbecher schon vor langer Zeit ausgebaut und offensichtlich fehlt mein Deckel.

Mittlerweile sitzen wir seit einer Stunde in der Maschine. Die Stewardessen können uns auch nicht sagen weshalb wir uns verspäten und wie lang es noch dauern wird bis zum Start. Um mir die Beine zu vertreten gehe ich einmal zu den Toiletten und wieder zurück. In der Pantry der Board-Küche fällt mir dabei ins Auge, dass alle Storage Boxes den Swiss Air Schriftzug tragen. Offensichtlich ist die Maschine aus zweiter Hand. Als ich wieder am Platz bin kommt erst auf Türkisch, dann in schlechtem Deutsch die Durchsage, die Koffer seien noch nicht verladen worden und wir müssten noch weiter warten. Die Durchsage ist mal laut und mal leise und richtig laut und deutlich sind nur die fiesen Rückkopplungsgeräusche.

Während der übrigen Wartezeit werde ich nun von einem Mitreisenden der am Notausgang sitzt auf stark bewegliche und offensichtlich lose Deckenverkleidungsteile über der Notausgangstür aufmerksam gemacht. Meine Frau hat zwischenzeitlich entdeckt, dass eines der englisch-türkischen Hinweisschilder - Schwimmwesten unter den Sitzen - in Rehe 31 abgefallen ist und darunter Kleberreste und chinesische Schriftzeichen zum Vorschein kommen. Offensichtlich ist die Maschine erst im dritten Leben zu OnurAir gelangt, nach ihrem Dienst bei Swiss Air war sie noch irgendwo im asiatischen Raum im Einsatz.

Mit zwei Stunden Verspätung starten wir dann endlich. Der Flug ist ruhig und angenehm, allerdings ist mein Sitz arg durchgesessen und es gibt keine Orientierung. Der Einzige Board-Bildschirm in unserem Sichtfeld (wie auch alle anderen) bleibt schwarz und von den Durchsagen des Captains sind nur noch die Rückkopplungsgeräusche klar zu verstehen.

Getränke wurden in den 5,5 Stunden (inkl. Wartezeit am Boden) zweimal zum Kauf angeboten wobei wir uns auch gleich angemessen eingedeckt haben. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch gleich vier Menüs für einen übertriebenen Preis gekauft, die aus dem LSG Catering stammen. Unangenehm nur, dass alle vier Speisen an einigen Stellen kochend heiß, an anderen Stellen noch eiskalt waren. Offensichtlich ist der gute, alte Swiss Air Dampferhitzer im selben erbärmlichen Zustand wie der Rest der Maschine. Ich muss wohl nicht weiter erwähnen, das die Zahlung mit Kreditkarte aus technischen Gründen nicht möglich war.

Fazit: Unsere vier Plätze für den Rückflug am 02. Juli 2016 habe ich verfallen lassen und einen Rückflug bei Condor gebucht.



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 - schlecht    - geht so   - mittel    - gut    - vorbildlich

  • Service
  • - geht so
  • Essensqualität
  • - schlecht
  • Unterhaltung
  • - schlecht
  • Sauberkeit
  • - geht so
  • Freundlichkeit
  • - mittel
  • Pünktlichkeit
  • - schlecht
  • Sitzkomfort
  • - mittel
  • Preis-Leistung
  • - schlecht
  • Durchschnitt
  • 1.75 Sterne
  • geflogen
  • 25. Juni 2016
  • Flug Nr.
  • 8Q816
  • Klasse
  • Economy
  • Reiseart
  • Privat/Urlaub


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Kommentare

bisher 4 Kommentare

    • Ralf

    Platzangebot für Zwerge!

    So eingeklemmt und deshalb unbequem, bin ich noch nie geflogen. Der Klapptisch, ließ sich, mangels Platz, nicht herunterklappen, weil meine Knie im Wege standen. Die Spitzen meiner Knie, steckten während des gesamten Fluges, in der Rückenlehne, meines Vordermannes. Grauenhaft und gesundheitsschädlich. Niemals mehr, bekommt man mich, in eine Maschine der Onur Air, selbst dann nicht, wenn man mir ein Ticket schenken würde!

    • Peter

    Interessant

    Interessante Ansichten was Parken von Flugzeugen angeht. Als Airline kann man sich keinen Parkplatz aussuchen, dies geschieht aus operativen Gründen über den Airport. Wenn die Maschine grad nicht gebraucht wird, wieso sollte man sie dann an ein Gate stellen? Dann wird sie irgendwohin gestellt. Gute und Schlechte Parkplätze für Flugzeuge gibts einfach nicht. Und das frühere Flugzeugleben ist teilweise lächerlich von Ihnen in Szene gesetzt. Machen sie sich mal den Spass und schauen bei airfleets oder ähnlichen Spotterseiten mal nach, wo überall die deutschen FLieger schon geflogen sind. Ist im Prinzip völlig egal , ob es zwei oder fünf Vorbesitzer gab. Aber hauptsache wieder mal was in den Raum gestellt, wovon man keinen Plan hat und dann nörgeln was das Zeug hergibt. Noch ne Kleinigkeit: Eingangs der Bewertung steht, das man von Onur Air noch nie was hörte. Seltsamerweise den Weg ins dieses Portal findet jeder, aber sich vorab zu informieren klappt irgendwie gar nicht.

    • Bodo Malzahn

    Interessant

    Guten Abend Herr Peter, vielen Dank für Ihre Einschätzung als "Experte". Meine Informationen über das Vorleben der Maschine habe ich vom Bundesluftfahrtamt, denen ich seinerzeit die Zustände gemeldet habe. Immer schön sachlich bleiben.


     

    • Peter

    Noch interessanter

    Ich nenne mich nicht direkt Experte. Ich bin aber Spotter und Fotograf und somit kenne ich mit den Themen von Vorbesitzern nun sehr gut aus. Schliesslich sind wir Fotografen immer auf Jagd nach solchen Fliegern. Wie dem auch sei, das Bundesluftfahrtamt gibts nicht. Eher das Luftfahrtbundesamt. Die Infos über Vorbesitzer sind keinerlei geheime Infos, wie ich bereits erwähnte kann man die auf vielen Webseiten nachlesen. Ich kann ihnen aber versichern, das ihre Mitteilung schon ad acta gelegt wurde. Das LBA prüft selbstständig die Maschinen von ausländischen Airlines, auch ohne irgendwelche Tips von so genannten "Experten", wie sie sich vielleicht sehen. Für meine Ansicht nur Windmacherei.

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