germanwings Bewertung | Germinwings: es wird immer schlimmer!

germanwings Flug von Berlin nach Düsseldorf

Nachdem ich es zuletzt weitgehend vermeiden konnte, Germanwings zu fliegen (auf der DUS-Strecke statt Germanwings lieber Air Berlin), bestand heute offensichtlich nur die 4U-Option. Im Vorfeld war ich bereits auf unangenehme Erfahrungen gefasst, und das hat sich absolut bestätigt. 4U 9049 um 8:10 Uhr gestrichen. Mit der naheliegenden Erwartung: Dieser Flug war nicht ausreichend gebucht und wurde von Germanwings daher kurzerhand gestrichen, "es gibt ja noch einen um 9:10 Uhr, da wird schon keiner meckern." Nun, Flug 4U 9051 ist inzwischen auf 10:15 Uhr verspätet ? und es ist Germanwings offensichtlich völlig egal, dass Menschen geschäftliche Termine in Düsseldorf haben und dort nicht nur die Altstadt besuchen wollen.

Die vier Anwälte, die nun ihren Gerichtstermin verpassten, waren außer sich vor Wut. Kurz gesagt: Jedes Mal, wenn für mich ein Germanwings-Flug ansteht, hasse ich mich selbst dafür, ihn besteigen zu müssen. Weil ich Germanwings inzwischen von Herzen den wirtschaftlichen Untergang wünsche und die Lufthansa für ihre Markenpolitik geradezu verachte. Wie, bitte, kann eine Qualitäts-Airline die hauptsächlich von Business-Fliegern genutzte Strecke TXL - DUS auf Germanwings umflaggen? Also auf das Niveau einer osteuropäischen Billig-Airline. Jeder, aber wirklich jeder meiner Vielflieger-Kollegen hatte dafür keinerlei Verständnis.

Aber es nutzt ja nichts. LH verkündet bessere Zahlen. Hat sich also gelohnt, einen weiteren Teil seines Premium-Anspruchs aufzugeben. Und die Fluggäste sind ja wie Vieh. Von A nach B transportiert werden, danach gemütlich muhen. Ich muss vor meinen frühmorgendlichen Flügen 10 Minuten früher aufstehen, um mir in der Lounge noch eine Tageszeitung zu beschaffen. Denn die wird von Germanwings (natürlich) eingespart. Und das ist ebenso peinlich und armselig wie die Beschränkung auf nicht alkoholische Getränke im Rahmen der freien Bordverpflegung. Das ist das, was wir alle (meine Kollegen und ich) eigentlich besonders verachten.

Ein langer Beratertag, der abendliche Heimflug für 150 bis 200 Euro (one way) ? und Scheiß-Germanwings gönnt einem nicht mal ein Feierabendbier. Daneben ganz toll: Die "Schnittchen", die Germanwings hochtrabend als "Sandwiches" bezeichnet. Ich verzichte darauf inzwischen, denn sie erinnern mich in ihrer Sägespan-Konsistenz an meine Bundeswehrzeit. Schrecklich. Faktisch nicht essbar. Über das Bordpersonal möchte ich mich nicht ausführlich äußern, würde es qualitativ und vom Auftreten her irgendwo im Bereich von Easyjet-Flugbegleitern verorten (ich vermute, diese Sprüchlein-Aufsager und Sägespan-Schubser beschafft Germanwings bei irgendwelchen Zeitarbeits-Unternehmen). Und dann noch die App.

Heute für´s frühzeitige Einchecken unentbehrlich, da man sonst - trotz Smart-Buchung - in der vorletzten Reihe landet. In den Reihen 4 bis 10 sitzen dann die lustigen Touristen mit "Berlin, ich komme" - T-Shirts. Eine Flugbegleiterin hat mir auf die entsprechende Anmerkung hin tatsächlich geantwortet: "Die haben bestimmt den teureren Platz zugebucht". Ganz bestimmt. Ich könnte schreien. Tja, und als ich dann gestern für den heutigen Flug DUS - TXL einchecken wollte, hatte ich - offenbar weil es sich um einen bereits zweimal umgebuchten "Rückflug" eines LH-Hinfluges handelte - weder die Möglichkeit, den Sitzplatz frei zu wählen, noch konnte ich auf die Bordkarte via App zurückgreifen.

Ich musste meinen Drucker mobilisieren. Ist Dilettantismus bei Germanwings eigentlich ein Grundprinzip? Es ist alles so schrecklich erbärmlich. Aber es hat immerhin dazu geführt, dass ich inzwischen von Glücksgefühlen beseelt bin, wenn ich eine Lufthansa-Maschine besteige. Dort gibt es eine Tageszeitung, freundliche Flugbegleiter und ein Bier.