germanwings Bewertung | Lufthansa gebucht - Germanwings bekommen

germanwings Flug von Tel Aviv nach Berlin

Nun hat Germanwings auch die Route Berlin-Tel Aviv-Berlin übernommen. Leider hatte ich der nonchalanten Umbuchungsmitteilung der Lufthansa nicht widersprochen - so groß kann doch der Unterschied nicht sein, zumal ich ja den Lufthansa-Tarif bezahlt hatte (dachte ich). Nun, der Vorteil bei Germanwings ist, dass der Web-Check-in schon 72 Stunden vor Abflug möglich ist. Warum allerdings bei einem halbleeren Flugzeug bei einer Dreiergruppe zwei weit voneinander entfernte Sitze und für den dritten überhaupt keiner vom Buchungssystem reserviert worden war, bleibt wohl das Geheimnis von Germanwings.

Abflugzeit 14:00 h Ortszeit, Boarding 13:30 h - um 12:00 h staut sich eine sehr, sehr lange Schlange vor den beiden geöffneten Countern - nebenan wird der Flug nach Kiev an mindestens 5 Schaltern zügig abgefertigt. Selbst bei Transaero nach Moskau auf der anderen Seite gibt`s einen Drop-off-Counter. Bei Germanwings: Fehlanzeige. Der dritte Schalter ist besetzt, aber mit "Closed - Supervisor" gekennzeichnet. Wie ganz Mutige feststellen können, fertigt der Supervisor auch ab. Offensichtlich hat jemand bei Germanwings festgestellt, dass man auch bei der Zahl der bestellten Counter Geld sparen kann.

Die Abfertigung erfolgt quälend langsam, da auch für Passagiere mit WEB-Boarding Cards nochmals "richtige" Boarding Cards ausgestellt werden müssen (Da lob ich mir das Einchecken in Tegel 14 Tage vorher!)... Um 13:30 begrüßt der Bildschirm am Gate 4C fröhlich mit "On Time - Boarding Time 13:15 h". Diese Anzeige verändert sich auch nicht, obwohl sich nichts rührt. Antwort der genervten Mitarbeiterin der Abfertigungsgesellschaft um 14:05 h, das Boarding könne nicht beginnen, da noch Passagiere beim Check in seien. Gegen 14:20 beginnt schließlich das Boarding, um 14:40 vermeldet eine Stewardessenstimme: "Boarding completed."

dwei Minuten später trudeln die letzten Passagiere ein. Der Flugkapitän entschuldigt die Verspätung beim Abflug, der gleich erfolgen werde, damit, dass das Flugzeug zu spät in Tel Aviv angekommen sei. Nach allen im Internet verfügbaren Daten ist die Maschine in der Tat mit 16 Minuten Verspätung in TLV gelandet. Um 14:50 h teilt der Flugkapitän mit, wegen der langsamen Beladung habe die Flugaufsicht "zur Strafe" erst einen Starttermin in 30 Minuten erteilt ... Gegen 15:20 h bewegt sich schließlich das Flugzeug. Ein Blick auf die Bordküchenkarte lässt erste Befürchtungen aufkommen, dass wohl die bei Lufthansa bezahlte Leistung für diesen Flug bei der Verpflegung nicht erbracht wird.

Immerhin kann man sich auf einen "herzhaften Imbiss und eine Süßigkeit" freuen. Der herzhafte Imbiss erweist sich als eine Laugenstange, zu 3/4 mit "Truthahn" belegt: kalte Pappe mit undefinierbarer gepresster Masse ohne jeglichen Geschmack. Die "Süßigkeit" ist ein (ein!) Vivilbonbon, einzeln verpackt. Reisende, die unverschämter Weise noch nach einem dritten Getränk verlangen, erhalten dies nach langer Belehrung ausnahmesweise wegen der Verspätung. Das Beschwerdeformular, von der Stewardess angeboten und von mir angefordert, wird bis zum Ende des Fluges nicht ausgehändigt ...

Bei der Verpflegung gibt es bei Germanwings sicherlich noch Einsparpotential: Die Pappschachtel ist völlig überflüssig, bei den Getränkebechern tut es 0,1 l sicherlich auch und das Bonbon kann zu der Laugenstange dazu, dann hätte die vielleicht etwas Geschmack. Statt 17:20 h wird TXL um 18:23 h erreicht: Parkposition gegenüber den Fluggastbrücken, in dem engen Raum im Abfertigungsgebäude E (früher "Sonderflugsteig") drängeln sich schon die Passagiere eines KLM-Fluges und zu den noch immer nicht wenigen wartenden Passagieren aus Doha am Band 4 kommen nun auch noch die aus Tel Aviv. Um mit dieser Gesellschaft noch einmal auf dieser Strecke zu fliegen, müssten die Ticketpreise schon sehr deutlich unter denen der Konkurrenz liegen - tun sie aber nicht.