Air Berlin Bewertung | Düsseldorf: 24 Passagiere stehen gelassen

Air Berlin Flug von Düsseldorf nach Teneriffa

Am Sonntag, den 21.09.2014, mussten wir in Düsseldorf leider sehr schlechte Erfahrungen mit Air Berlin und dem Flughafen sammeln, die das bisherige Negativerlebnis (95 Minuten Wartezeit auf Kofferausgabe) deutlich übertrafen. Bei unserem Eintreffen um 05.00 Uhr, d. h. 90 Minuten vor dem Abflug unseres Fluges, waren die Bänder im Terminal B angeblich wegen eines technischen Defektes ausgefallen und alles musste über Terminal C abgewickelt werden. Dieses war voll; drei parallele Schlangen vor jedem Schalter; keine regelnden Sperrbänder. Es erfolgte praktisch keine Abfertigung.

Gäste für einzelne, aber nicht alle Flüge wurden von zwei herum laufenden Rufer/innen mit leisen Stimmchen herausgesucht. Bei der Frage nach unserem Flug hieß es bis nach der geplanten Abflugzeit „Bleiben Sie in der Schlange!“. Erst eine halbe Stunde danach sollten wir zu einem Schalter vorgehen, was natürlich zu Murren der anderen Fluggäste führte. Wir wurden auch eingecheckt. Als wir am Gate ankamen, war dieses allerdings geschlossen und der Flieger weg. Wir wurden zum Air Berlin-Ticketschalter geschickt. Dort trafen sich dann 24 Passagiere mit demselben Schicksal. Vor uns standen noch Passagiere anderer Flüge, denen es ebenso ergangen war. Air Berlin erklärte sich, wie es hieß, aus Kulanz bereit, uns auf einen anderen Flug umzubuchen.

Das Problem sei durch den Flughafen verschuldet und Air Berlin daher nicht in der Pflicht. Der Flug sollte aber erst am nächsten Tag sein und über Tegel gehen. Dazwischen sollten wir auf eigene Kosten wieder zurück fahren oder in Berlin übernachten. Ein Hinweis an die Flughafengesellschaft über deren Informationsschalter, dass in der Halle ein Pulk unzufriedener Menschen stand, unruhig wurde und eine Umbuchung erst nach Zusage der Kostenübernahme durch den Flughafen akzeptieren würde, führte zu einer Rückmeldung an Air Berlin. Danach wurden die Betroffenen bis auf wenige Ausnahmen doch auf Flüge am selben Tag umgebucht.

Dieser Vorgang war gegen 11.00 Uhr abgeschlossen (Planstart 06.30 Uhr). Bis dahin waren dann auch die Koffer wieder aus den Tiefen des Flughafens aufgetaucht. Wir waren schließlich z. B. um 22.50 Uhr (statt 10.10 Uhr) auf der Urlaubsinsel; nach mehrstündigen Wartezeiten in Düsseldorf und Madrid. Angebote einer Versorgung seitens Air Berlin oder des Flughafens Düsseldorf gab es in keiner Weise. Da es eine Woche später offensichtlich ähnlich zuging (vgl. Eintrag „Düsseldorf Check In katastrophal vom 06.10.2014 auf diesem Portal sowie diverse Presseberichte über mehr als 1000 nicht transportierte Koffer am 05.10.2014), wirkt der technische Defekt nur als vorgeschoben.

Es dürfte sich eher um ein systematisches organisatorisches Problem handeln, das dringend der Abhilfe bedarf. Sonst werden nicht nur das Personal, das vor Ort arbeitet und sich nach Kräften bemüht, und die Kunden belastet, sondern auch der Ruf des Standortes Düsseldorf geschädigt. Das Krisenmanagement und die Behandlung durch Air Berlin empfanden wir in diesem Fall als absolut unangemessen. Da wir schon oft zur Zufriedenheit mit Air Berlin von Düsseldorf geflogen sind, könnten wir uns aber durchaus vorstellen, der Gesellschaft und dem Flughafen noch eine (letzte) Chance zu geben.