Persönliche Meinung/Sichtweise zur Kritik an Air Berlin von @blnfelix

Air Berlin Flug von Berlin nach Phuket

Sehr geehrter User "blnfelix",
ich möchte aus reiner Eigeninitiative gerne meine Sichtweise zu Ihrer Kritik geben.
Zum einen: Ja, es ist schade, dass viele etwaige Unannehmlichkeiten aufeinander trafen, die Ihre Familie in Ihren Urlaubsfreuden sehr beeinträchtigte.
Ein paar Fakten würde ich aber gerne etwas relativieren wollen, ohne Ihre persönlichen Belange von der Hand zu weisen.

- Ihnen die geänderte Flugverbindung, statt ursprünglich Nonstop nun als Flug mit Zwischenstopp in Abu Dhabi, mitzuteilen, ist das Reisebüro, in Ihrem Falle Neckermann, zuständig. Reisebüros werden auch über Streckenstreichungen bzw. Neudispositionen informiert und diese sind in der Pflicht, Ihre buchenden Kunden darüber zu informieren.

- mit der Umsteigezeit in Abu Dhabi hätten sie 6 h mehr Flugzeit im Vergleich zu einem NonStop-Flug in Kauf nehmen müssen, Ihre Umbuchung über München hätte doch von vornherein keine immense Zeitersparnis gebracht, denn sie fliegen schon mal 1 h TXL - MUC und dort hätten sie knappe 2 h Wartezeit, macht zusammen 3 h. Klar, kürzer ist natürlich immer schöner, aber die Differenz liegt bei 3 h, zumal der Flughafen in Abu Dhabi einer der modernsten der Welt ist und MUC in nichts nachsteht.

Das es in München auch zu Verzögerungen kam, das ist schade, aber im dichtgeplanten Netz und Zeitfenster aller Airlines kommt sowas immer wieder mal vor, und zwar bei ALLEN, und das weltweit.

Wichtig finde ich aber den Aspekt dabei, dass es häufig KEIN Verschulden der Airline ist, sondern oft auch äussere Einflüsse, wie Schlechtwetter an der Ausgangsdestination, Streiks an Flughäfen etc., wo jede Airline sich (leider) auch "hinten anstellen" muss.

Und manche Dinge sind auch nicht im Voraus absehbar, wie lange sich das hinzieht...und glaubemn Sie mir: Die Airline und Ihr Personal warten auch ungeduldig, schnellstens starten zu können.

- Ihr Tsunami-Alarm-Training: OK, sie waren kurz vor der Heimreise und empfanden es als "nicht mehr so wichtig".

Können Sie sich aber vorstellen, wie dankbar die Thais und auch Ihre Gäste dafür sind, dass es nun dieses Warnsystem gibt? Insbesondere nach dem verheerenden Desaster vor ein paar Jahren? Die meisten rechnen immer 99%ig damit, dass ausgerechnet Ihnen das nicht passiert, aber (leider) trifft es doch irgendwann mal jemanden, vielleicht dann ausgerechnet einen selbst. Die vielen Foto- und Filmdokumente, die zeigen, wie hilflos die Menschen damals waren und sich verzweifelt versuchten zu retten, diese Bilder mögen sich bitte niemals wiederholen. DESHALB wird so ein Warnprocedure gemacht, auf Kreuzfahrtschiffen übrigens obligatorisch für ALLE.

Letzendlich sind das sicherheitsrelevante Vorgehensweisen der ansässigen Hotels und des Flughafens vor Ort. Es betraf somit auch alle anderen Starten-und-Landen wollenden Airlines und ist kein Einzelvergehen von Air Berlin. Sie können wirklich glauben, dass das für jede Airline selbst unangenehm ist, ca. 286 Passagiere in einem A 330, davon sicher viele mit Anschlussflügen, nun bei späteren, hoffentlich noch freien Kapazitäten einzubuchen.

Zumal Air Berlin nichts dafür kann, als reinkommender Flug in Phuket aufgrund der Sperrung sich um einige Stunden zu verspäten und damit der komplette Flugplan ins Wanken gerät. Diese Auskünfte, wer wann wie nun umgebucht wird, das können die Flugbegleiter gar nicht leisten, jedem das individuell mitzuteilen, es ist immerhin ein Grossraumflieger. Und die Umbuchungen erst 1 h vor Landung bekanntzugeben ist in Ordnung, denn ich kann Ihnen versichern, es wurde genug rotiert, allen Passagieren eine Abreise am selben Abend noch möglich zu machen, es muss aber auch freie Plätze für diese Ad Hoc-Buchungen geben und dauert auch seine Zeit.

Und Erbrochenes entfernenen, sorry für meine Direktheit, aber da sind die Eltern auch mit gefragt, denen das leichter fällt (da eigenes Kind und Elternliebe), denn von dem Geruch müssten sich wohl die meisten Flugbegleiter auch gleich mit übergeben, was auch menschlich ist.

- die Bordkarten mit falschem Namen: es handelt sich beim Check-In in Phuket (als auch in Berlin und München) um Personal von Handlingsagenten, die für Air Berlin (und vielen anderen Airlines) tätig sind, kaum eine Airline leistet sich heutzutage eigenes Check-In-Personal.

Natürlich sollte auch das einheimische Flughafenpersonal sorgfältig arbeiten und falsche Namen sind natürlich schon "sehr speziell", aber warum merken sie selbst das auch erst am Abfluggate? Sie mussten doch sicher auch durch die Security, mussten Ihren Pass und Ihr Ticket noch mal zeigen zwecks Ausreise, am Check In -Schalter direkt gleich hätte man den unschönen Fehler sofort beheben können.

- zu guter Letzt: die Anschlussflüge in MUC, ja, bereits oben schon erwähnt`und erläutert, aber es ist doch zufriedenstellend, wenn jeder noch wegkommt und nicht noch eine Nacht im Airporthotel verbringen muss, weil kein Flieger mehr gen Heimat rausgeht.

Ich hoffe, auch wenn Sie verärgert sind, dass Sie einige Kritikpunkte doch etwas relativieren können, wenn man etwas genauer hinter die Kulissen über Gründ und Ursachen schaut und es oft eine Verquickung von Zufällen ist, die beileibe niemand so wollte.

Mit freundlichem Gruss
Fly