Bewertung Air China

Air China Bewertung | Ni hao und tschüß ...

  • 28.11.2011
  • Asia-Lotte(45) Bayern
  • 0
  • Air China A 330

Air China Flug von Bejing nach München

Hallo zusammen,
angekommen aus Taiwan in Bejing hat man uns erst auf eigenes Nachfragen erklärt, dass der Anschlussflug Bejing/München angeblich wegen Nebel in München gestrichen sei und erst gegen 04.30 Uhr statt um 01.40 Uhr stattfinden sollte.

Freudestrahlend bot man an, uns für die Wartezeit in ein Flughafenhotel zu fahren. Da uns jedoch keinerlei genaue Daten über den Weiterflug mitgeteilt wurden, entschlossen wir uns, im Flughafengebäude zu bleiben.
Daraufhin wurde die Stimme schon etwas ungehaltener und die "Info-Dame" teilte uns mit, wir müssten dorthin fahren, da alle anderen als Gruppe auch die Nacht dort verbringen würden.
Schließlich fuhren wir in einen anderen Terminal um dann von Rückkehrern aus besagtem "Floh-Hotel irgendwo in der Mongolei" zu erfahren, dass man entweder in dem eiskalten, unbeheizten Hotel mit Fremden in einem Zimmer die Nacht verbringen müsste bzw. einen Zuschlag von umgerechnet 25 € extra zu berappen hätte, die Fahrt mit dem Shuttlebus zum Flughafen zurück würde allerdings vor 5 Uhr morgens auch extra berechnet werden. Was soll ich in diesem Hotel für vier Stunden ohne Waschzeug, Wecker, etc.?

Nun folgten nochmals Kontrollen, wieder Einchecken, nochmals Einreiseformular ausfüllen, etc. Schließlich durften wir "voll der Gnaden" in dem Flughafengebäude übernachten, d. h. kurzes Einnicken auf einer Bank wurde fast mit einem Schüttelfrost quittiert, es gab weder etwas zu trinken noch zu essen. Um sich warm zu halten tigerte man stundenlang die ganze Nacht von ca. 23 Uhr bis 5 Uhr morgens in den Gängen auf und ab. Erleichtert findet man zwar einen Getränkeautomaten mit angeblich kostenlosem Trinkwasser, das auf 90° C aufgeheizt würde, aber doch kalt im Becher landete, ich verzichtete sicherheitshalber darauf.

Kurz vor 5 Uhr blickt man dann übermüdet und wie paralysiert auf die Anzeigentafel, um - schwupps - nochmal eins reingewürgt zu bekommen: der Abflugzeitpunkt wurde nochmals drei Stunden nach hinten verschoben auf 8 Uhr.

Fassungslose Enttäuschung.
Wie schon beim Hinflug ist mir aufgefallen, dass die Decken NICHT in einer Klarsichthülle auf dem Sitz, sondern nur lieblos zusammengefaltet auf dem Sitz lagen. So etwas kannte ich bis dato nicht und ein ausgiebiger Schnüffeltest meinerseits an jener Decke sowie Entfernung eines unglaublich langen schwarzen Haares (Respekt!) vom Kissen wurden mir tags darauf mit einem feurigen Herpesbläschen quittiert.

Ich konnte jedoch beobachten, dass der Business-Klasse sehr wohl so ein Deckchen in einer Klarsichtfolie verpackt gereicht wurde, aber dann fiel auch schon schnell der zerknüllte Vorhang und schützte die Business-Klasse vor meinen allzu neugierigen Blicken.

Irgendwie werde ich es nie verstehen, dass man bei der Buchung angeben soll, welchen Sitzplatz man haben möchte und man statt Fenster- und Gangplätze dann doch die miesen Plätze im Mittelbereich zugewiesen bekommt.

Das Flugzeug selbst kam mir irgendwie nur dürftig gereinigt vor, obwohl ich es ja die ganze Nacht stehend beim Gate beobachten konnte. Einer hatte zwei Zeitungen im Netzchen des Vordermannsitzes, ich hatte gar keine Zeitung für den Bord-Verkauf, naja.

Schließlich wurden Getränke gereicht, wobei ich sagen muss, dass ich an dem Grüntee nichts auszusetzen hatte, mit irgendeiner heißen Flüssigkeit musste ich mich ja wieder aufwärmen.

Auf die Frage der Stewardess, was ich essen möchte, konnte ich erst keine Antwort geben, da mir ja nicht gesagt wurde, was es gab. Wozu auch die Mühe, wenn es doch mit überwiegend chinesischen Passagieren so einfach ist.

Schließlich kam die Anfrage:"beef or darr?" (What the hell is "darr"?, dachte ich) Zur Antwort kam dann etwas ungeduldiger:"DARRRRK"! (Hä, kann man "dunkel" essen?) Ich musste so dämlich geglotzt haben, als die Erklärung kam:"Darrrrrrk, not chicken!!!" Verständlicherweise war die Stewardess schon ein wenig "angeranzt", weil ich das nicht kapierte. Ich kombinierte also: wenn "darr" kein Hähnchen ist, dann - RICHTIG! - ist "darrrk" wohl eine "duck", sprich Ente. Wie logisch. Die bekamen wir dann auch, weil beide Flug-Mahlzeiten gleich waren und wir das Fleisch schon mal hatten.

Zudem frage ich mich allen Ernstes, warum auf Fernflügen nicht leichtere Kost angeboten wird. Diese fettige, seit Stunden aufgedampfte Ente liegt doch schwer im Magen in Kombination mit dem eigentlich guten Reis, der allerdings auch schon den penetranten Geruch und die Konsistenz dieser pappigen "darr" angenommen hatte. Der beiliegende Kuchen war auch nur ein dunkles, mit Fettglanz überzogenes Etwas... Glücklicherweise bekommt man auf Nachfrage schließlich auch Cola mit einem Hauch Kohlensäure angeboten, um das Ganze im Magen umdrehen zu dürfen.

Einen Gang zur Bordtoilette möchte man nämlich nach Möglichkeit tunlichst vermeiden, weil prompt nach dem Essen JEDER, der nur irgendwie laufen kann, sich auf dieses WC begibt und so sieht es dann auch aus: verspritzt, nasse Papierberge stapeln sich und ich denke mal, selbst das Bordpersonal hat kein allzu großes Interesse an einer "drastischen" Veränderung dieses desolaten Zustandes.

Irgendwann mal wird im Dunkeln kaltes Wasser angeboten, was mich immer noch nicht aufwärmt in meinem übernächtigten Zustand. Jedoch wird auf Bitte auch heißer Tee gereicht. Danke!

In Dauerschleife werden englische und chinesische Filme gezeigt und ich muss sagen, es ist für jeden etwas dabei. Daran habe ich eigentlich nichts auszusetzen.

Mittendrin fällt mir der Kopf vor Erschöpfung auf die Brust und ein herzzerreißendes Geschrei reißt mich wieder hoch, es ist das Übliche:
Wieso mutet man Kleinstkindern so einen Flug zu? An Schlaf ist natürlich nicht mehr zu denken, weil Papi für das Quengelkind zwei Reihen vor uns mit dem Licht spielt:"An, aus, an, aus, aaaaaaaaaaaaaan, AUS!" Okay, das hat nichts mit der Fluglinie zu tun oder doch? Vielleicht eher mit der Sitzvergabe, denn ich grinse vor mich hin und überlege, dass man sich hierbei echt die hohen Mehrkosten für ein Businessclass-Bettchen sparen kann, denn das Gebrüll dringt die 1,50 m live durch den grauen, faltigen, teilweise ausgeklippsten Vorhang. Dort kann man sicher auch nicht schlafen...

Schließlich hat sich das Kind einige Zeit beruhigt, man döst wieder erschöpft vor sich hin, da geht das Gebrüll wieder los. Doch das hält nicht lange an, der Mittelgang des Flugzeuges wird schlauerweise als Wickeltisch umfunktioniert, alle dürfen daran teilhaben...

Prompt lacht der Kleine, aber die Klimaanlage sorgt sehr zuverlässig für die Verteilung des dadurch entstandenen "Duftes" (was habe ich nur verbrochen?) Ach ja, vom Piloten war zu keiner Zeit etwas zu hören, man ist ja schließlich nicht in einem Mallorca-Flieger.

Wer auf Flügen Richtung Asien gewöhnt ist, heiße feuchte Frotteetücher zur Erfrischung gereicht zu bekommen, wartet hier vergeblich.
Hier kann man günstig und spartanisch sowie mit einem Schuss liebloser Gleichgültigkeit fliegen.

Eure Asia-Lotte

P. S.: Fotos habe ich leider keine gemacht, ich war einfach zu wütend und zu kaputt...


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 - schlecht    - geht so   - mittel    - gut    - vorbildlich

  • Service
  • - geht so
  • Essensqualität
  • - schlecht
  • Unterhaltung
  • - mittel
  • Sauberkeit
  • - schlecht
  • Freundlichkeit
  • - geht so
  • Pünktlichkeit
  • - schlecht
  • Sitzkomfort
  • - schlecht
  • Preis-Leistung
  • - geht so
  • Durchschnitt
  • 1.63 Sterne
  • geflogen
  • November 2011
  • Flug Nr.
  • --
  • Strecke
  • Flug Bejing nach München
  • Klasse
  • Economy
  • Reiseart
  • Privat/Urlaub


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