Tunisair Bewertung | 1 Tag Urlaub verloren

Tunisair Flug von München nach Tunis

Vorweg:
1. Tunisair ist weitgehend eine staatliche Fluggesellschaft. Das sagt evtl. einiges über Leistungsfähigkeit und Leistungswillen aus.
2. Ich vermute: Die Gehälter des tunesischen Bordpersonals sind gemessen am deutschen Durchschnittseinkommen miserabel.
3. Wen kann man für die Unpünktlichkeit oder das Alter der Flugzeuge dieser Fluggesellschaft überhaupt verantwortlich machen? Wohl kaum das einfache Personal, das die schlechten Bedingungen mit ertragen muss.
4. Es ist halt auch nicht möglich, einerseits so billig wie möglich zu fliegen, aber andererseits die beste Leistung (Service, Sitzkomfort, Sauberkeit...) zu verlangen.
5. Ein Trost - Tunisair gehört zu den sicheren Fluggesellschaften (bisher ohne Unfälle).

Hier dennoch der Bericht zum vermeintlichen Flug am 26.8.2011:

16.15 Uhr: Ankunft am Flughafen
16.20 Uhr: Ankunft am Check-In; lange Schlange, nur 2 Schalter offen
17.30 Uhr: Die vorgesehene Bording Time wird nicht eingehalten; langes Warten!
18.10 Uhr: Die offizielle Abflugzeit wird nicht eingehalten; nach weiterem Warten endlich doch Einsteigen; im Flugzeug wieder ewiges Warten, dann scheint der Start möglich zu sein; der Startvorgang wird dann aber abgebrochen! Durchsage der deutschen Flugsicherheitskonrolle: technischer Defekt (Höhenruder funktioniert nicht richtig)! Der deutsche Vertreter der Flugsicherheitskontrolle will als Grund dafür wohl das Alter der Maschine nennen (knapp 20 Jahre?), bricht aber seine Ansage - vermutlich aus rechtlichen Gründen - vor dem entscheidenen Wort ab.

Nach weiterem Warten müssen alle Passagiere die Maschine wieder verlassen: Die Maschine muss repariert werden! Die deutschen Sicherheitskräfte wissen offensichtlich nicht, was sie mit uns wieder auftauchenden Passagieren anfangen sollen: 110 Menschen - viele deutsche und tunesische Familien mit kleinen Kindern - warten in einem Gang mit Glaswänden, beobachtet von ca. 5 deutschen Sicherheitskräften, die fleißig mit ihren Handys telefonieren. Dann doch die Zuteilung eines neuen Gates; wieder Warten; Abflugzeit unbekannt; vermutet für 22.00 Uhr. Gegen 21.00 Uhr: Essensgutscheine über 13 € pro Person, einzulösen an einem Imbiss im Sicherheitsbereich (für etwa 110 Passagiere!); gegen 22.00 Uhr: Mitteilung, dass die Maschine erst am nächsten Tag um 10.00 Uhr starten würde; Angebot der Übernachtung im Hotel; Gepäck bleibt aber aus Zeitgründen in der Maschine; Einschecken für 9.00 Uhr früh vorgesehen.

Beim Check-In am nächsten Tag: Chaos, da auch Check-In für einen regulären Tunisair-Flug von München nach Enfidha (Tunesien). Kein Mensch weiß, wohin man gehen soll: Warten am Check-In-Schalter oder am Gate (also bereits im Sicherheitsbereich)? Am Gate erfährt man, dass man auf den tunesischen Mechaniker warte, der gerade eingeflogen werde. Warum kein deutscher Mechaniker reparieren durfte oder konnte, bleibt ein Rätsel. Jedenfalls: der Abflug verschiebt sich erneut auf unbekannte Zeit! Um 13.00 Uhr kann die Maschine dann endlich starten; beruhigend ist, dass der tunesische Mechaniker mitreist, so dass man annehmen kann, dass er ausreichend gut gearbeitet hat. In Tunis verzögert sich dann der Bus-Transfer zum Urlaubsort um weitere 2 Stunden, weil 2 Familien ihre Koffer nicht bekommen haben.

Alles in allem: Unendliches Warten, kaum Informationen, Vertröstungen und 1 Urlaubstag von 7 (Club-Urlaub) verloren!