Air Berlin Bewertung | Laienschauspieler im Krisenmanagement ?

Air Berlin Flug von Rom nach Hamburg

Wer es nicht erlebt hat, der glaubt es nicht!! Rückflug Rom - Hamburg, Abflug 12:45 Uhr.

Maschine steht an der Rampe hatte beim Anflug an einem Triebwerk einen leichten Vogelschlag. Intensive Untersuchung der Techniker ergeben keine Beschädigungen. Maschine dürfte lt. Flugkapitän nun starten, es sollen sich jedoch die italienischen und die deutschen Behörden uneins über die Freigabe sein. Stunden verrinnen ohne dass sich jemand von Airberlin um die über 100 Passagiere kümmert, war auch schwierig, da keine vor Ort waren bzw. sich irgendwo versteckten. Die beiden Angestellen am Boardingschalter sprachen zwar italienisch, für Italiener in Rom zwar sehr nützlich, aber kein Deutsch und nur wenige Brocken englisch. So gelang es ihnen auch nicht den Sachstand zu erklären.

Im Flugzeug nahmen wir Platz, saßen dort über eine Stunde, ohne dass eine Flugfreigabe kam, Der Flugkapitän entschied sich wieder auszuboarden. Ein Lehrer mit seiner Schulklasse stand seinen minderjährihen Schülern und deren Eltern in der Pflicht die Klasse nach Hause zu bringen. Er sprach italienisch und englisch und erreichte telefonisch über Airberlin Deutschland und Italien, dass die gestrandeten Fluggäste ein Getränk und ein Sandwich erhielten. Unter den über hundert Reisenden befanden sich ältere Leute und auch kleine Kinder, dazu noch Personen aus dem europäischem Ausland die lediglich englisch verstanden.

Weitere Telefonate auf Eigeninitiative des Lehrers ergaben später, dass der Flug gestrichen sei. Man würde Busse bereitstellen und die Fluggäste in ein nahe gelegenes Hotel befördern. Am nächsten Tag würde dann ein Flug gegen 09:00h nach Hamburg gehen. Reiseleiter oder Mitarbeiter von Airberlin haben wir nicht gesehen, die Flugzeugcrew hatte bereits ihre Arbeitszeit abgeleistet und war auch nicht mehr greifbar. Vom Flugkapitän habe ich lediglich den Namen in Erinnerung. Es ging dann gegen 19:00h in ein Hotel, über das ich hier keine weiteren Anmerkungen machen möchte.

Nachts wurde unter den Hoteltüren Zettel durchgeschoben, die darauf aufmerksam machten, dass der Flug am nächsten Tag gegen 09:00 nach HH gestrichen sei und man sich am Schalter über weiteres erkundigen solle. Am nächsten Morgen musste der Lehrer erneut den Stand der Dinge vortragen, da er nachts mehrmals mit Aitrberlin telefoniert hatte. Eine ältere Frau aus Kanada war total hilflos und sprach lediglich englisch, sie wollte noch eine Freundin besuchen und weiter nach London, ihr war es nicht möglich ihre Bekannten in Deutschland zu informieren. Hilfe gab es nur von den Reisenden. Dann hieß es, dass am Mittwoch noch ein Flug ginge bzw. am Donnerstag über Wien nach Hamburg. Schade, dass die Bekleidung mittlerweile ausging und man nur nach Hause wollte. Gegen 6:30 h kamen dann zwei Busse, und im Nachgang ein weiterer, um alle Gestrandeten zum Flughafen zu bringen. Erst hieß es, daß ein Flug nach Berlin ginge und von Berlin mit dem Bus nach Hamburg, es würden aber nicht alle Reisenden mitkommen, spätestens aber Mittwoch oder am Donnerstag über Wien würden alle Reisenden in Hamburg sein.Ein zweiter Flug nach Hamburg gegen Mittag am Folgetag hatte knapp 30 Plätze für die Schüler und noch einige Reisende.

Wir sind dann doch alle mit nach Berlin gekommen und der andere Rest mit dem Mittagsflieger nach Hamburg. Von Berlin aus setzten sich einige Reisende wohl selbstständig auf eigene Faust nach Hause ab, das war auch gut so, denn im Bus hätten diese keinen Platz mehr gefunden. Der Busfahrer hatte lediglich den Auftrag den grössten Bus zu nehmen um Passagiere von Berlin nach Hamburg zu fahren. Über die Anzahl der Wartenden war nichts bekannt.

Dank den Verantwortlichen und dem Missmanagement von Airberlin für diese grandiose Fehlleistung erster Güte, sowie der absoluten Untätikeit/Unfähigkeit? hinsichtlich der Kundenbetreuung und der Informationspolitik.

- zukünftig werden die ca 150 Reisenden überlegen, ob günstig auch gut sein muß

Vielen Dank dem Lehrer, der die Aufgabe der nicht vorhandenen Kundenbetreuung übernommen hat, ebenso dem Busfahrer, der uns sicher nach Hamburg befördert hat.