Air Berlin Bewertung | Air Berlin ist und bleibt ein Low Cost Carrier!

Air Berlin Flug von Berlin nach Bangkok

So sehr sich Air Berlin bemüht, sich als "zweitgrößte deutsche Airline" werbungs- und preismässig an die Lufthansa ranzuasseln - Air Berlin kommt aus der Charter-Ecke und war, ist und bleibt meiner Meinung nach ein Low-Cost-Carrier.

Da hilft weder das relativ neue Blech, mit dem geflogen wird, noch die ganze tolle Selbstwahrnehmung als Linienfluggesellschaft mit Vielfliegerprogramm und irgendwelchen Lounges im Ausland.

Die Sitzabstände (> 65cm) die Sitzbreite, vorallem aber die Sitzhöhe (Sitz endet in Nackenhöhe!) stammen noch aus den guten alten LTU-Zeiten, der ganze Sitz ist alt, dünn und dürftigst; der Service inklusive Verpflegung, die "Bordunterhaltung" mittels farbfalscher Glotzen alle zehn Sitzreihen mit uninteressanten asbach-uralten Romantic Comedys und dem unvermeidlichen Mr. Bean, das ist alles unteres Charterniveau. Wer also meint, hier mit der "zweitgrößten", d.h. suggestiv "zweitbesten" LH-Alternative unterwegs zu sein, der irrt.

Die Flugbegleiter sind zwar nett, aber auch sehr mit sich selbst beschäftigt, verkriechen sich schnell und dauerhaft hinter zugezogenen Vorhängen in der Galley oder führen über die Passagiere hinweg laute Privatgespräche.

Selbstverständlich für eine LCC-Airline, bzw. deswegen unverständlich, ist, dass selbst bei vergleichsweise (z.b. zu den arabischen Airlines) hohen Flugpreisen für jeden Mist extra gezahlt werden muss - Kopfhörer, Bier, Wein, genießbares Essen - das 2 x gereichte kostenlose Essen ist selbst für Charterverhältnisse ein Witz, der Blechnapf, in dem irgendeine Nudelpampe schwimmt, Labberbrötchen, Streichkäseecken im Alu-mantel: Finsterste 80er Jahre-Fliegerei... Das Argument, dass man eben billig bekommt, wenn man billig bucht, ist einfach nicht mehr wahr - Air Berlin IST NICHT (mehr) billig! Es wird zuungunsten des Kunden maximiert, was das Zeug hält, wie folgende Beispiele verdeutlichen:

Meiner Meinung nach kann man sich Air Berlin auf Langstrecke nur mit erhöhtem finanziellen Aufwand so gestalten, dass es gesundheitlich risikofrei und für die Laune einigermassen zuträglich bleibt:

Variante a)
z.B. Flugpreis Tegel-Bangkok-Tegel in Eco ~ 650 Euro, Spezialessen bestellen, absolute Pflicht ist XL-Seat-Reservierung am Notausgang (120 Euro hin-zurück), vorher Essen am Flughafen (15 Euro), unerlaubterweise eigenes (alkoholisches?) Getränk mitbringen und heimlich konsumieren, zweiten Pullover, Nackenkissen, eigenes zweites Sitzkissen, um die durchgesessenen Eco-Sitze zu ertragen, ein paar kleine Snacks für zwischendurch (10 Euro) - macht 795 Euro - und damit schon wieder im Bereich der Premiumeconomy-Alternativen aus dem asiatischen oder arabischen Raum.

Variante b)
Business Class -
Ich hab mich nach der Landung mal reingesetzt: Hier sind die Sitze auf dem eingesetzen Fluggerät A330 durchaus "akzeptabel", wenn auch nicht vergleichbar mit der Business-Class genannter Alternativen. Aber es ging ja um die Erträglichkeit von Air Berlin.

Der günstigste erreichbare Spartarif-Preis in einem ähnlichen Buchungsdatum-Flugdatum-Verhältnis wäre hier 1.983,90 Euro, was zugegebenermassen verhältnismässig günstig ist, aber dennoch für die meisten Urlaubsreisenden zu teuer.

Ich hab es mit Air Berlin wirklich probiert und mir das Vielfliegerprogramm angetan, habe trotz möglicher Alternativen an irgendeine Kundenbindung geglaubt und immer wieder AB gebucht, pünktlich sind sie ja meistens, aber irgendwann ist auch gut... Das einzige, was mich bei der Stange gehalten hat, waren die Presserabatte, aber die wurden im August auch wieder runtergefahren, und so "lohnt" sich Air Berlin preisleistungsmässig nicht mehr. Innerdeutsch, meinetwegen, kurze Europastrecken, meinetwegen. Aber Langstrecke - nein, nein und NEIN.

Es gibt mannigfaltige Alternativen, nicht nur die Lufthansa, die ja auch (noch) kein privates InSeat-Entertainment hat.