LTU Bewertung | Zwei Gesichter von LTU

LTU Flug von Düsseldorf nach Cancun

Wir (eine Gruppe von 6 Personen) sind gerade aus Mexiko zurück und haben zwei völlig unterschiedliche Flüge erlebt.
Hinflug am 11.11.07 über die Nordroute mit offensichtlich viel Gegenwind und dadurch knapp über 11 Stunden Flugzeit. Sowohl die Piloten als auch die Kabinencrew versuchte uns den Flug, bei strahlendem Sonnenschein und fast ohne Turbulenzen, so kurzweilig wie möglich zu gestalten. All die negativen Bewertungen, insbesondere in Bezug auf das Personal erschienen uns total überzogen. Die Piloten haben sich oftmals gemeldet um auf Sehenswürdigkeiten hinzuweisen (New York bei klarem Wetter, ein Traum!!). Die "Frankfurter" Kabinencrew, hochmotiviert, allen voran Frau Bolte, riss sich förmlich ein Bein aus, um auch den letzten muffeligen Reisegast bei Laune zu halten. Da konnte man selbst dem wirklich nicht ganz so tollem Essen noch was Positives abgewinnen. Das Flugzeug, ein Airbus A 330-200 Baujahr 2006, tip top in Schuss, machte einen supersicheren Eindruck. Flugangst ade. Einfach spitze!

Ganz anders der Rückflug!! Sicher, ein Nachtflug, deshalb nicht ganz so toll! Aber die Aussicht auf eine fast 2 stündig kürzere Flugzeit ließ Anfangs nicht ahnen, was das dann doch für ein Stress wurde! Die Piloten waren ok, hielten sich aber während des Fluges weitestgehend "bedeckt". Die Kabinencrew (Düsseldorfer?) entsprach bis auf eine Ausnahme genau dem, was man in den bitterbösesten Bewertungen über die Fernflüge von LTU nachlesen kann. Mir persönlich drängte sich der Eindruck auf, dass man in Cancun nachts zuvor "abgefeiert" hatte und nur noch seine Ruhe haben wollte. Das Essen gleich nach dem Start wie in einer Bundeswehrkaserne ausgeteilt (Menüwahl ab Reihe 20 nicht mehr möglich), Getränke und Bordverkauf im Eilverfahren abgewickelt, dann Fenster runtergezogen und Beleuchtung abgedunkelt und "Ruhe befohlen". Das ganze noch bei unsäglich warmen Temperaturen. Das Personal wurde vielfach gebeten, doch für ein Abregelung der Heizung zu sorgen; jedoch ohne Erfolg! Sollte die Kabine mit der heißen Luft etwa künstlich müde gemacht werden ??!!??
Das Fluggerät, wiederum ein Airbus A 330-200 war 4 Jahre älter als die Maschine des Hinfluges. Aber vermutlich auch 4 Jahre ohne irgendwelche nennenswerten Innenwartungsarbeiten. Sitze verdreckt, Armlehen teilweise ohne Klappfunktion, Kopfhöreranschluss defekt, halb abgerissene Ablagelaschen und klappernde/quietschende Gepäckklappen.
Insgesamt kein Vergleich zum Hinflug!
Völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar, diese zwei Gesichter von LTU. Wirklich schade, dass der so positive Gesamteindruck des Hinfluges von den schlechten Erfahrungen des Rückfluges (trotz verkürzter Flugzeit wg. Jetstream und Südroute) getrübt wurde.
Hinsichtlich des Sitzabstandes sei noch angemerkt, dass jeder der sich mit der Materie im Vorfeld einer Fernreise befasst weiß, worauf er sich bei den A 330-200 von LTU einlässt. Dafür ist eben der Preis in der Economy total ok (wobei der Aufschlag für die XL-Plätze wg. der Lautstärke, unmittelbarer WC-Nähe und zugiger Luft eine Frechheit ist). Ich persönlich habe die Flüge bei einer Körpergröße von 185 cm weitestgehend schadlos überstanden, was ich aber auch den von mir angezogenen Venenstützstrümpfen zuschreibe. Ansonsten sitzt man wirklich verdammt eng in dem Flieger und die Passagiere in der 4-er Mittelreihe innen sind ganz arm dran (empfehle für 10 EUR pro Flug eine Reservierung in der 2-er Fensterreihe, aber Achtung... Reihe 20 hat kein Fenster!)
Bleibt abschließend zu hoffen, dass man bei LTU/Air Berlin an dem "zweiten Gesicht" arbeitet. Ansonsten dürfte es schwierig werden, sich am Fernflugmarkt in puncto Komfort dauerhaft zu behaupten.