Flugbegleiter

Flugbegleiter

Flugbegleiter meldet sich zu Wort

Servicewüste Deutschland?

Ich als Flugbegleiter einer Deutschen Airline möchte nun auch mal ewtas loswerden.

Liebe Passagiere,....ich schliesse mich allen anderen Posts hier im Forum mal an. Habt bitte etwas mehr Respekt vor dem was wir tun, und versuchen zu tun. Wir sind nur ein ausführendes Organ und im Ursprung für die Sicherheit unserer Passagiere zuständig. Das es etwas zu Essen und zu trinken gibt ist lediglich eine freundliche Geste der Airline. Manche Passagiere meinen halt das je länger der Flug ist umso mehr Ansprüche kann er stellen.

Falsch gedacht! Im Charterbereich finde ich manchmal schon den Service zu viel des guten. Essen und Trinken ist eine Art Beschäftigungstherapie für die Passagiere. Um mal drauf zurückzukommen. Ich würde manchmal gerne Tauschen und den ein oder anderen Passagier bitten nur für eine Strecke meine Arbeit zu verrichten. Mal abgesehen von der Schulung die nicht ohne ist, denn wir lernen in den ca. 6-8 Wochen nicht wie man Wasser oder Wein serviert und ein Essen dazu reicht sondern was wir im Notfall mit den ganzen "möchtegern" machen müssen das jeder von denen heile aus der Maschine rauskommt, desweiteren was wir zu tun haben falls mal ein Passagier einen Herzkasper oder Schlaganfall bekommt. Das vergessen die meisten Passagiere.

Und denkt mal darüber nach das wenn ihr Paxe ein Ticket für 50 Euro nach Malle ergattert habt, das auch alle kosten deckt die man während eines Fluges so fabriziert. Dann darf man auch nicht vergessen das der Job als FB schon längst nicht mehr das ist was es mal war, dank der Medien und Comedians man ja nur noch als Saftschubsen bezeichnet wird. Aber im Fall des Falles wie vor einiger Zeit mit dem A340 der AF in Canada die Maschine binnen vorgegebener Zeit evakuiert werden muss, daran denkt auch keiner!

Mir macht der Job nach wie vor riesigen Spaß, ich habe sogar ein eingebranntes Lächeln und für alles und jeden die passende Antwort, dennoch wirke ich nicht künstlich. Aber letzte Woche dachte ich Oh Mein Gott, hatte ich eine kurze Diskussion mit einem PAX der abschliessend zu mir sagte, hätte ich was gescheites gelernt müsste ich hier nich Saftschubse spielen, da ist mir die Hutschnur geplatzt und ich antwortete, hätten Sie was gescheites gelernt könnte sie schön die Beine in der First ausstrecken.....auch sowas kommt bei mir vor auch wenn mir das eigentlich nicht liegt.

Wir machen alle unseren Job so gut wie es geht, und eigentlich erwarten wir doch nur ein bischen mehr Respekt vor dem was wir tun und für was wir usprünglich da sind, dann wird auch IHR nächster Flug ein schöner FLUG!
Sind Sie auch vom Flugpersonal und wollen Ihre Meinung schreiben?
Flugpersonal


Kommentare

bisher 4 Kommentare

am 19.08.2010 01:42 Uhr von Hofa
  Ich kann das verstehen!!
Ich bin gelernte Hotelfachfrau, und erlebe das selbe auch immer wieder! Viele meinen einfach, das Menschen, die im Dienstleistungsbereich arbeiten bessere Sklaven sind. Ich finde es teilweise auch eine Frechheit, wie Gäste mit einem sprechen, oder einen wie Dreck behandeln! Bei Euch heißt das Saftschubser, bei uns Tellertaxi! Was da für eine Arbeit dahinter steckt...kein Gast schert sich auch nur ein wenig darum.

Ich liebe meinen Beruf, aber manchmal würde ich mir wirklich wünschen, dass solche Gäste einen Tag in meine Haut schlüpfen könnten, damit sie erkennen, was es bedeutet, trotz eines schlechten tages die volle Schicht über zu lächeln und sich nichts von seinen Problemen anmerken zu lassen.

Ich war immer zufrieden mit den Flugbegleiter(inne)n auf meinen Urlaubsflügen! Ich würde mal sagen: Alle die sich wegen Kleinigkeiten aufregen...hallo...das ist Urlaub - entweder geht´s in Urlaub, oder man kommt vom Urlaub! Beides muss einen doch glücklich stimmen!
So far!


am 12.10.2010 23:15 Uhr von matthias
  bitte fair bleiben !
ich gebe dir/ihnen in gewisser hinsicht recht. ich bin schiffsführer (bei euch pilot) auf einem fahrgastschiff und habe auch oft genug mit nervigen fahrgästen zu tun. aber bitte - es ist dein job !

die sicherheitsmaßnahmen gehören nun mal dazu und haben oberste priorität! das ihr nicht lernt, wie man wasser oder wein serviert ist traurig, aber das müsstet ihr dann wohl mal mit der airline klären.wir sind wahrscheinlich noch nicht miteinander geflogen, aber ich versichere dir: mit uns würdest du mir sicherheit keinen stress haben, getreu dem motto: wie du mir- so ich dir !

mfg matthias


am 18.11.2010 10:55 Uhr von Manfred
  ..einfach zum Nachdenken
Hallo Servicewüste!
Ich gehe davon aus, dass Sie freiwillig Ihren Beruf ausüben und Identifizieren sich mehr oder weniger mit der Arbeit.

Ich gebe zu – auch mir macht mein Beruf – manchmal mehr oder weniger Spaß. Das sind die Unbilden jeden Arbeitnehmers.

Wie sie selbst schreiben sind Sie für die gesamte Arbeit an Bord gem. Ihrer Qualifikation verantwortlich. Dazu gehört es – leider - auch mit weniger gut gelaunten Menschen um zu gehen. Ich verstehe, dass jeder Mensch ein Ventil braucht wo er Dampf ablassen kann.
Die Kenntnis, dass es anderen Flugbegleiter/Innen ähnlich geht, hilft das eigene „Schicksal“ leichter zu ertragen. Sie müssen sich aber bewusst sein, dass Sie die Grundeinstellung einiger Passagiere nicht ändern können.

Alles was Sie nicht ändern können erzeugt Frust. „Sie“ müssen einen Weg finden damit um zu gehen. Wenn Ihnen das nicht gelingt, haben Sie die falsche Berufswahl getroffen.
Viele Mitarbeiter im Dienstleistungssektor bemängeln gleiche oder ähnliche Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen. Respekt hat kein berufsbezogenes Mascherl.

Ihrer Meinung: Zitat „..das es etwas zu Essen und trinken gibt ist lediglich eine freundliche Geste der Airline“, kann ich mich nicht anschließen.
Als Flugbegleiter ist es nicht Ihre Aufgabe die Sinnhaftigkeit ob Essen/Trinken, JA/NEIN in Frage zu stellen. Ihre Airline verfolgt mit inklusive Angeboten eventuell eine Markenstrategie. Die Ziele sollten Ihnen bekannt sein, Sie sind lediglich die im Blickfeld des Kunden agierende Mitarbeiterin.

Es liegt auch an Ihnen diese Ziele aktiv zu unterstützen, damit das Gesamtprodukt verkauft und weiter empfohlen wird. Letzten Endes hängt davon Ihr Arbeitsplatz ab.

Wenn Ihre eigenen Ziele mit denen Ihres jetzigen Arbeitgebers kollidieren besteht die Möglichkeit den Beruf zu wechseln oder bei einer Low Cost-Airline an zu heuern.

Liebe Grüße und weiterhin alles Gute
Manfred


am 14.06.2011 13:20 Uhr von FlyingWing
  Gebe dir recht
Ich verstehe dich voll und ganz. Auch ich liebe meinen Job. ABER: Es wäre ein bisschen Anstand angebracht von manchen Gästen.
Ich versuche immer freundlich zu sein und lasse mir auch einiges gefallen, aber irgendwann hört es auf. Denn ich bin ein Mensch der gegenseitigen Respekt erwartet.
Mir würde es nicht im Traum einfallen sich so zu benehmen, wie manche Gäste es leider tun.
Letztendlich sind wir für die SICHERHEIT an Board da und der Service ist ein Goodie, der nicht sein müsste, wenn man es streng genommen nimmt. Noch dazu sind wir ein Transportmittel, dass jemand von A nach B transportiert und kein 5 Sterne Lokal.
Klar ist das Essen oft nicht der Hit, aber der Fb an sich kann nun wirklich nichts dafür.
Hatte es erst jetzt wieder, dass das Essen ja so furchtbar sei und ich kanns gleich wieder mitnehmen (in patzigen Ton versteht sich). Ich diskutiere da nicht mehr lang rum: "Ich verstehe sie und es tut mir Leid, aber ich kann leider nichts anderes mehr anbieten." Dreh mich um mit dem Essen und gehe. So what?
Nur Gott sei Dnak habe ich auch ganz oft ganz liebe Gäste die sehr sehr nett sind und das lässt einem dann über so manches Fehlverhalten anderer Hinwegschauen :)


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