Qatar Airways Bewertung | Nichtbeförderung wegen agressiven Fluggast

Qatar Airways Flug von Doha nach Berlin

Am 06.05.2017 bestiegen ich und meine Frau in Doha gutgelaunt das Flugzeug nach Berlin. Da das Gepäckfach über unsren Sitzen bereits voll war, bat mich eine Stewardeß das gegenüberliegende Gepäckfach zu nutzen. Als ich meine kleine Tasche dort hineinlegen wollte, sprang der Passagier darunter auf und brüllte mich an, dass ich sein iPAD zerstören würde. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal das Gepäckfach berührt. Ich bat den lauten Passagier sich wieder zu setzen und verstaute meine Tasche. Als meine Frau und ich Platz genommen hatten, sprach mich der aggressive Passagier an und forderte mich mehrfach auf mit ihm das Flugzeug zu verlassen, weil er mich schlagen möchte.

Ich bin darauf nicht eingegangen und habe mich mit meiner Frau unterhalten. Nach kurzer Zeit fragte der aggressive Fluggast sehr laut, wieviel ich für meine Frau bezahlt habe. Ich bat ihn den Mund zu halten und ging zu der Stewardeß, die diesen Vorfall mit angesehen hatte. Ich fragte, ob es möglich sei die Sitzplätze zu tauschen und setzte mich wieder. Der aggressive Passagier forderte mich unaufhörlich auf das Flugzeug zu verlassen um mich endlich schlagen zu können. Ein Fluggast der vor diesem aggressiven Passagier saß sagte sehr laut, dass dieser endlich seinen Mund halten solle. Ich habe mich mit dem aggressiven Fluggast nicht unterhalten.

Nach ca. 20 Minuten kam ein Mitarbeiter von Qatar Air in die Maschine und bat meine Frau, mich und den aggressiven Fluggast die Maschine mit dem Handgepäck zu verlassen. Andere Fluggäste, die ebenfalls empört über den aggressiven Fluggast waren wurden nicht zu dem Vorgang befragt. Ich fragte, warum ich und meine Frau die Maschine verlassen müssen, da ich und meine Frau keinen Streit verursacht hatten. Die Antwort war, dass dies der Pilot so entschieden habe. Ich sollte eine Anzeige in englisch zu dem Vorfall verfassen und danach den Flughafen in Polizeibegleitung verlassen um diese Anzeige auf einer Polizeistation zu unterschreiben.

Ich sagte, dass ich und meine Frau auf keinen Fall den Flughafen verlassen werden und wir unseren Flug nach Berlin fortsetzen möchten. Dies wurde uns nicht gewährt. Stattdessen sollte ich und meine Frau nun mehr als 24 Stunden auf den nächsten Flug nach Berlin warten. Als ein Manager von Qatar Airways dann bemerkte, dass meine Frau mit Ihrer Staatsbürgerschaft sich maximal 24 Stunden im Flughafen aufhalten dürfe wurde es hektisch. Es wurde der nächstmögliche Flug nach Budapest von Qatar Airways gebucht. Ich wies darauf hin, dass ich Tickets nach Berlin und nicht nach Budapest gebucht hatte. Ich erhielt die Auskunft, dass ich den Flug von Budapest nach Berlin selber organisieren und zahlen müsse.

Ich wies mehrere Male darauf hin, dass wir unsere Tickets nach Berlin bereits gebucht hatten und unverschuldet die Maschine verlassen mußten. Es wurde mehrere Male telefoniert mit dem Ergebnis, dass ich den Anschlußflug selber buchen und zahlen müsse. Ich und meine Frau wollten nach Hause und so buchte ich im Internet die Tickets von Budapest nach Berlin. Planmäßige Ankunftszeit des regulären Fluges wäre 12:55 Uhr gewesen. Tatsächlich sind wir erst nach 20:00 Uhr in Berlin gelandet. Ich habe sofort den customer support der Airline kontaktiert, alles geschildert, alle Unterlagen zur Verfügung gestellt und darum gebeten die von mir verauslagten zusätzlichen Flugkosten erstattet zu bekommen.

Dazu erhielt ich nach 2 Monaten folgende Antwort: wir haben zwischenzeitlich Rücksprache mit der diensthabenden Crew gehalten und den Bericht über die Vorkommnisse an Board bekommen. Hieraus geht hervor, dass es zu einer lautstarken Auseinandersetzung kam, in die Sie und ein anderer Passagier verwickelt waren. Daraufhin wurden Boden- und Sicherheitspersonal gerufen um den Vorfall zu prüfen.

In solchen Fällen liegt es ausschließlich im Ermessen des Piloten, wie weiter verfahren wird. Um den Betriebsablauf nicht zu stören wurde hier entschieden, dass die Beförderung an diesem Punkt beendet ist und alle beteiligten Personen das Flugzeug verlassen müssen. Ein Anspruch auf Erstattung oder Übernahme von Kosten besteht nicht, bitte haben Sie hierfür Verständnis.

Ich teilte der Airline erneut mit, dass es zu keiner laute Auseinandersetzung zwischen dem aggressiven Fluggast und mir oder meiner Frau gekommen ist und das die einzige lautstarke Äußerung von dem Passagier kam, der vor dem aggressiven Fluggast saß und endlich seine Ruhe haben wollte. Dieser Passagier war deutlich angetrunken. Es wurde erneut eine Erstattung abgelehnt. Daraufhin habe ich den Vorfall der SÖP übergeben, nun allerdings mit der Bitte um Erstattung und Entschädigung wegen der Verspätung mit dem Ergebnis, dass auch über diese Schlichtungsstelle eine Erstattung oder Entschädigung ohne jegliche Begründung abgelehnt wurde.

Ich habe mich jetzt per Einschreiben an die Geschäftsleitung gewandt. Ich glaube aber nicht wirklich daran, dass ich zu meiner Erstattung kommen werde. Ich fliege in Zukunft nicht wieder mit dieser Airline. Der Grund hierfür ist nicht, dass ich meine Erstattung nicht bekommen habe, sondern dass das Flugpersonal ganz offensichtlich nicht in der Lage ist solch eine Situation richtig zu bewerten und falsche Informationen weitergibt. Das ist aus meiner Sicht ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Es gab keinen einzigen Versuch des Flugpersonals deeskalierend zu handeln. Der aggressive Fluggast wurde nicht ein einziges Mal auf sein Verhalten angesprochen. Dafür wurden dem Piloten ganz offensichtlich falsche Informationen übermittelt. Dafür gibt es von mir minus 5 Sterne