Nicht empfehlenswert - Feuerwehreinsatz vor dem Start

Spanair Flug von Madrid nach Fuerteventura

Im August traten wir als Paar unseren Urlaub von Düsseldorf über Madrid nach Fuerteventura an.
Die Flüge zwischen DUS und MAD wurden jeweils von Lufthansa durchgeführt. Den Transfer zwischen MAD und FUE übernahm Spanair.

Der Hinflug verlief einigermaßen glimpflich.
Wir starteten mit einer total veralteten MD-82 mit einem flauen Gefühl im Magen, da die gleiche Spanair-Maschine im Jahre 2008 nach dem Start abgestürzt ist.
Die Sitze waren veraltet, ab der Hälfte des Flugzeugs waren notdürftig andere Sitzreihen verbaut. Von Beinfreiheit konnte gar keine Rede sein. Mit den Flugbegleitern hatten wir wenig zu tun, da für Essen und Getränke bezahlt werden musste. Die Maschine war laut und bei leichten Turbulenzen (wir hatten zum Glück sonniges Wetter) quietschte und knartschte das gesamte Interieur. Die Triebwerke dröhnten vorübergehend ebenfalls sehr merkwürdig.
Wir waren froh, als wir in FUE gelandet waren.

Der Rückflug fand in einem ebenfalls sehr alten Modell vom Typ MD-83 statt.

Doch zuvor ereignete sich bei der Betankung der Maschine ein Zwischenfall.
Das Boarding sollte gerade beginnen, da beobachteten wir aus dem Fenster eine Hektik am Flugzeug. Offenbar lief Kerosin aus, der Tankwagen rückte ab und zwei Löschtrupps samt Wasserwerfer kamen angerast, Feuerwehrleute in voller Montur stiegen aus.
Und mit diesem Flugzeug sollten wir fliegen? Der Abflug verzögerte sich um ca. 45 Minuten.
Das Ausparken des Flugzeugs erfolgte unter der Überwachung der Feuerwehr.
Die Ausstattung war sehr in die Jahre gekommen, die Deckel der Gepäck-Staufächer klapperten, die Sitze quietschten und waren abgenutzt. Die Turbinen dröhnten auf dem Rollfeld schon so laut, dass man die Sicherheitsanweisungen (spanisch, englisch) durch das ohnehin rauschende Mikrofon überhaupt nicht verstehen konnte.
Kurz nach dem Start flog der Pilot eine ungewöhnlich frühzeitige Kurve, alles ruckelte und man bekam ein Achterbahn-Gefühl im Bauch. Der gesamte Flug war eher unruhig, zwischenzeitlich dröhnten mal wieder die Turbinen und bei den spanischen Ansagen wusste man nun nicht, ob es sich gerade um einen Notfall handelt oder doch nur um die Information, dass es gegen saftige Preise Eiscreme im Flugzeug gab, ebenso Getränke und Essen nur gegen Gebühr.
Luft anhalten war auch wieder bei der Landung angesagt. Beim Anflug auf den Flughafen musste der Pilot trotz sonnigen Wetters oftmals korrigieren. Der Sinkflug war so unruhig, dass sogar die emotionalen spanischen Passagiere so laut aufschrieen, dass man meinte die Maschine würde jeden Moment abstürzen. Von einem kontrollierten Sinkflug konnte keine Rede sein, eher sackte die Maschine ruckartig Stück für Stück ab! Mit schweißnassen Händen verließen wir das Flugzeug und waren froh, dass wir diesen Flug überlebt haben.

Einziger Vorteil an der ganzen Airline: Der niedrige Flugpreis inkl. einer großen Portion Adrenalin obendrauf! Nie wieder Spanair - wenn hier keine Besserung eintritt, ist das nächste Unglück abzusehen.